![]() Alleringersleben/Bülstringen/Haldensleben/Uchtspringe "Liebes Tagebuch heute haben wir mit Mikado gespielt..." wer solche oder ähnliche Einträge hier erwartet ist natürlich auf dem absolut falschen Pferd geritten. Live vor Ort und für Euch am Rande der Persönlichkeitsrechte bricht eine neue Saison gerade seine Pausenzone. Die Vorbereitung für ein völlig neues Feld beim VfB Zwenkau ist angestoßen, der Bezirksliga-Dino geht seinen Weg nun eine Liga weiter oben. Das Abenteuer Landesliga ist in vollem Gange. Der aufgepeppte Kader begibt sich in neue Gefilde in allen Bereichen. Tag 1 : Anreise über die Bundesautobahn, immer dem Regen entgegen in das Land der Frühaufsteher. Das der VfB nun auch kein Langschläfer ist, werden wir hoffentlich in den nächsten Tagen beweisen können. So die Gedanken als es aus dem Automobil in die Katakomben geht. Das Spiel verläuft zu Beginn etwas zäh, wird schon, die Beine sicherlich noch im Sitzmodus. Auf dem Nebenplatz bearbeitet der engagierte Torwarttrainer Stev Schumann seine beiden Tormänner mit Bandagen und Läufen. Auf dem wunderbaren Hauptplatz pfeift Knut Kirchner zur Halbzeit. Das es schon 4:2 steht kann ich nicht glauben, hab ich mich doch nur mal kurz umgedreht. Die zweite Hälfte beginnt. Die Jungs laufen sich wund und belohnen sich mit fünf Treffern dem keine Gegenkartoffel gegenüber steht. 4:7 das Resultat, bei nassen Nieselwetter. Kann man mal machen zum Freitag-Abend denk ich mir und geh mich trocknen. Die Bergetappe beginnt nun für alle. Der Weg in die Unterkunft zieht sich durch das Dickicht der Anhaltiner Landschaft. Geschafft. Klamotten aufhängen. Bett. Morgen gibts Training-Hard, so die Anweisung. Tag 2: 7:30 Uhr klingelt der Smartphone-Wecker. Nicht ganz so smart der Blick zum Bettnachbarn, was soll´s kann nur besser werden. Es gibt halt auch schöne Menschen wie mich, aber kein Spiegel in Sicht, also runter zum Buffet. Alles liegt da. Wurst, Käse, Kaffee, Gurken, Schrippen und da ist er wieder der Bettnachbar. Was soll´s es ging zumindest schöner weiter. 9:30 Uhr verlegen wir nach Haldensleben zum Vormittagscoup. Eine herrliche Anlage hier in Haldensleben, könnte dem Zwenkauer Eichholz auch stehen. Modernes Stadion für knapp 6000 Leute, gut wenn jeder noch ein mitbringt ..... . und jetzt wo doch die Gaststätte wieder eine Stätte für Gäste ist, könnte das doch sogar durch aus eng werden, denke ich und muss selbst schmunzel. Nur wer auf der Germine das grätschen lernt, wird im Leben auch was erreichen. Kunstrasen, Großraumdusche und Zuschauerblöcke sind doch was für ... die Anderen. Aber irgendwie auch nicht verkehrt. Gekocht wird hier sicherlich auch nur mit Wasser und milder Bleiche. Das Team zieht derweil seine Runden durch die Arena, die nicht in meine Tasche passt. Gymnastik machen die da unten jetzt auch noch. Wo bleibt den hier bitte der Zweikampf, gern auch mal etwas intensiver obenrum, untenrum ist natürlich Ruhe, im Training. :-P Im Schatten der Tribüne werfen sich die drei Kollegen aus dem Gehäuse die Bälle an den Kopf, ans Knie und die Schulter. Sieht ganz gut aus was die da machen. Nach der Ballgewöhnung folgt eine knackige Kombiübung aus Abwürfen, Heraus laufen und der Belohnung ins Eck. Der weil kommen jetzt auch meine Helden aus der Arena in den Schatten zur weiteren Körperertüchtigung. Ball halten, passen und endlich auch mal ne Grätsche. So hab ich mir das gewünscht. Das Trainergespann Campbell/ Karwath tauscht sich aus , auch der verletzte Genzel steigt nach einer individuellen Laufeinheit in das Spiel mit ein. Es geht also auch hier weiter. Schön die "alten" Gesichter zu sehen. Nach der Körperpflege im anschluss der gelungenen Einheit geht es geschlossen wieder an den Teller. Hähnchendings in Soße mit Penne oder Reis. Kann man auch mal essen. Bratwurst gab es leider keine, aber die Geschichte mit dem Bettnachbarn muss ich nicht nochmal hervor kramen. 13:15 Uhr dann Start nach Uchtspringe zum SV Medizin. Wie es weiter geht weiß ich noch nicht. Der Planet drückt auf jeden Fall aber das werden die Jungs schon verkraften, machen sie doch immer auf dicke Hose. Kurz nach 14:00 Uhr kommen wir an. Auf dem Weg erlebe ich ein Paradies für Pilzfreunde, Laubenpieper und Wanderfreunde. Einfach herrlich diese Natur hier, weg von den Abgasen der Industriezonen und Gewerbeparks. Einfach mal durch schnaufen und die Leute grüßen. In Wirklichkeit hab ich gepennt und über´s Phone Mukke gehört.... Auch in Uchtspringe erwartet das Team ein gepflegter Sportplatz, sogar eine Schale voller Frischobst steht in der geräumigen Kabine bereit. Sehr feine Sache hier bei Medizin, vielleicht auch Alltag, doch wer im Ligabetrieb froh ist, auswärts sechs Flaschen Wasser medium zu bekommen, der ist zumindest schon einmal nicht verwöhnt. Ich werfe einen Blick in die Schirikabine, neugierig wie ich bin und meine diesmal Lúbos Michel als Schiedsrichter aus machen zu können. Auch hier lässt sich der Gastgeber nicht lumpen, neben zwei Flaschen Wasser für jeden, gibts auch ne gekühlte Marken-Cola, sowie Kaffee. Während ich die Lage checke, macht sich das Team auf dem Feld erstmal locker. In der Startelf sind reichlich neue Gesichter im Gegensatz zu gestern Abend. Der Trainer lässt rotieren, wie sich das gehört. Um das Feld sammelt sich das auch in Sachsen-Anhalt durch aus fachkundige Publikum. Auf dem Nebenplatz ist der Kerl zwischen den Pfosten von gestern dran und wird allein bearbeitet. Bei vier Gegentreffern vom Vortag vermute ich das dort nochmal die Stellschrauben enger gedreht werden. "Ole Ole" singen da schon die Uchten, 1:0 für die Heimmanschaft während ich auf dem Wall Platz nehme. Der SVMU presst nach Vorne und erzwingt den Fehler, lass ich mir vom einheimischen Banknachbarn erzählen. Eine etwaige Abseitsposition ist ihm zumindest nicht aufgefallen. Abseits ist wenn der Schiri pfeift, das hat man nun davon. Erst in der zweiten Hälfte gehts wieder beim VfB mit den Toren los. Josip Knezovic löst den Knoten in den Beinen seiner Elf nach der Vorarbeit vom eingewechselten Alexander Jahr. 1:1 steht es nun und ich begebe mich auf den Weg zur Trainerbank um dort noch Näher dran sein zu können. Den erneuten Führungstreffer nach einem lange Abschlag nehme ich nur als Randerscheinung wahr, bin ich doch über das satte Pfund von Sven Fritzsching zum wiederholten Ausgleich mehr als begeistert. Die zweite Hälfte gefällt mir hier wesentlich besser als der Beginn. Der heute rot-weiße VfB stürmt jetzt immer öfter nach Vorne und bringt den SVMU richtig unter Druck. Neuzugang Eduardo Piardi hat den Braten gerochen der ihm sichtbar "smett" und schiebt Ferdinand Wieser die Pille vor die Hufe, der nur noch einschieben braucht und das zu meiner Überraschung auch tut. Endlich eine Führung, freu ich mich zusammen mit den Offiziellen vom VfB. Alles im Kasten, fünf Tore, Abschlüsse in der Vorwärtsbewegung, Reserven in der Rückwärtsbewegung und das erste Statement vom Co-Trainer Torsten Karwath bin ich gerade am einfangen, da sorgt schon wieder so eine weite Abschlagbombe in der 90.Min für Gefahr und den Ausgleich der die Stimmung in mir etwas drückt. Trainerikone Karwath bleibt da etwas cooler und bescheinigt gelassen seinen Jungs "Eine ordentliche Leistung" vor allem wenn man bedenkt "... die harten Einheiten in den letzten Tagen haben Kraft gekostet" . Fairplaymeister wie ich bin begebe ich mich auch in solchen emotionalen Momenten auf den Platz und bedanke mich zu aller Erst bei den Gastgebern für das Match und die angenehme Atmosphäre im weiten Rund, ehe ich den Zwenkauer Jungs einige heiße Worte mit in die Kabine gebe. Während das Team Körperpflege betreibt, verlege ich zurück in die Unterkunft und werfe einen Blick in die Küche. Neben einem 80.Geburstag, einer Hochzeitsgesellschaft sollen hier heute nämlich auch noch 24 hungrige Fußballer verköstigt werden, bevor diese dann zur letzten Tageseinheit auf eine Wiese nahe dem Kanal mit Yoga und Stretching ihren Körper auch von innen reinigen. Aus hygienischen Gründen wird mir der Zutritt verwehrt. Ich lege mich verärgert und mit eiserner Mine in meinen Schaukelstuhl und denke nach ..... . Tag 3 Wieder klingelt mein Wecker um halb 8. Einen Blick zur Seite verwehre ich mir nach den gemachten Erfahrungen. Das Team sitzt schon hungrig wartende an den Stühlen auf der Sommerterrasse und schlurft O-Saft. Ich zähle durch und merke das hier keiner verschlafen hat und alle heiß auf die letzte Einheit in Haldensleben sind. Mein Notizblock ist voll. Meine Unterhosen aus und die Sonnencreme hab ich in Uchtspringe liegen gelassen. Routiniert bewege ich mich geschlossen mit der Mannschaft auf das Trainingsgelände. TWT Stev Schumann kennt kein erbarmen und schickt seine Jungs durch die Koordinationsleiter und macht dabei heiße Ansagen die selbst mich im Schatten zum schwitzen bringen. Tauschen will ich nicht mit denen. Das Team lockert sich wieder zu Beginn mit Laufschuhen im Stadion, welches mir heute irgenwie noch geräumiger vorkommt. Es folgt ein Match auf vier Tore für die Jungens vom Feld, während der TW-Tross in die Sandgrube zur Sprungschule geht und im Anschluss an Stationen auf dem Rasen weiter an der Sprungkraft arbeitet. Geschmeidig werden die Hürden überwunden und die Medizinbälle gestemmt. Der Rest vom Team schwitzt mindestens genauso beim intensiven Ball halten, dem ein Abschlussspiel folgt, welchen die Torhüter nun auch beiwohnen. Hier sehe ich nochmal die letzten Kräfte schwinden, Flugkopfbälle, Schlenzer ins Eck, Paraden, Doppelpässe und missglückte Passspiele ehe Cheftrainer Robert Campbell das Team zu sich holt und das Camp für erfolgreiche beendet erklärt. Zeichen für mich auch aus der Ferne zu winken den letzten Schluck aus der Pulle zu nehmen und heimlich still und leise das Team zu verlassen. Während die geschafften Körper unter der Dusche stehen, sitz ich im klimatisierten Mobil und freu mich auf Eisbein mit Sauerkraut. Für Sie Live vor Ort , on Stage und mittendrin Ronald Maul VfB News HDD 1 Plus Comments are closed.
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