Bei sehr angenehmen Wetter und milden Temperaturen war das zweite Kollektiv am gestrigen Sonntag zu Gast in Kitzen. Es kam damit zum alljährlichen Duell der beiden Ortsnachbarn fernab von Leipzig. Ob das nun ein Derby ist, oder nur eine brisante Begegnung zweier benachbarter Teams, ist Ansichtssache. Sicher ist aber, dass Spiele für Zwenkau in Kitzen immer ihre eigene Würze haben. In den letzten Jahren konnte Team II hier wenig mitnehmen und ließ sich durch einfache Mittel oft den Schneid abkaufen. Das sollte dieses Jahr anders werden… Die Vorzeichen der Partie waren durchwachsen. Auf Kitzener Seite hat man mit 9 Punkten Abzug zu kämpfen, sodass man nahezu aussichtslos auf einem Absitegsplatz liegt und die bisherigen drei Saisonsiege wie weggeblasen erscheinen. Ein Heimsieg war also Pflicht. Wir fuhren dagegen mit einem „So lala-Gesicht“ nach Kitzen, saß der Ärger über die unnötige Heimpleite von letzter Woche noch tief im Nacken. Trotzdem oder gerade deswegen änderte das Trainergespann nichts an der Startelf, welche vor 60 Zuschauern den dritten Auswärtssieg in Folge anpeilte. Diese Mannen waren gewillt Coach Torsten Karwath an seinem 51.Geburtstag das passende Geschenk zu liefern. Petzold – Winderlich, Riedel, Jentzsch – Karwath, Flohrer, Granda, Hipke, F.Wieser – C.Weiss, Schellenberg. So ging es pünktlich 14:00 Uhr hinein ins Match. Die blau-weiße Equipe übernahm das Zepter gegen tiefstehende Gäste. Über außen zogen Granda und Wieser in den Strafraum, fanden aber nicht den passenden Stürmer oder direkten Abschluss. In der 12.Minute dann ein Schock für beide Seiten. Nach einem Kopfballduell blieben Christian Voigt und Philipp Schellenberg mit Platzwunden liegen. Während für den Kitzener Akteur das Spiel vorbei war (Gute Besserung an dieser Stelle!) musste Schelle nur zwischenzeitlich heraus um sich neuen Kopfschmuck anzulegen. Für ihn kam in dieser Zeit Nils Weiß. Dieser fügte sich wenig später richtig stark ein. Über Linksaußen setzte er sich durch und fand mit einer sahneweichen Flanke seinen Namensvetter Christian Weiß am langen Pfosten. Dieser blieb cool und köpfte in der 25.Minute zum 0:1 für Zwenkau ein.
Auch wenn die Führung zu diesem Zeitpunkt ein wenig verdient war, brachte sie doch keine Ruhe ins eigene Spiel. Ganz im Gegenteil kam Kitzen fortan zu Riesengelegenheiten. Einige lange Bälle flogen über die Dreierkette hinweg, sodass die heimischen Stürmer mehrere Male alleine vor Marcus Petzold auftauchten. Bei zwei Schüssen von Martin Reichardt musste sogar die Latte retten. Zum Geburtstag viel Glück war hier also Programm. Kitzen scheiterte vorm Tor an sich selbst und so rettete der VfB sich mit Ach und Krach durch die Halbzeit. Man selbst kam nur nur zu wenigen Abschlüssen, welche dann aber auch immer Gefahr ausstrahlten. Halbzeitstand: 0:1. Nach den 15 Minuten Pausee war auch das Gästepublikum wieder mit Bier ausgestattet und es konnte weitergehen. Team II stand nun tiefer, wodurch Kitzen’s lange Bälle viel besser vermieden werden konnten. Die Dreierkette hatte nun alles im Griff. Im Spiel nach vorne war Schelle mit weißem Turban zurückgekehrt und sorgte optisch für arabisches Flair. Auf seine Leistung hatte dies aber keinen Einfluss. In Minute 56 wurde er auf der linken Seite von Christian Hipke in Szene gesetzt. Schelle brachte eine ebenso schöne Flanke wie HW10 in Durchgang eins und als Abnehmer war wieder Christian Weiß zur Stelle. Der Fast-Gladbacher zeigte erneut seine Klasse und verwandelte den Ball direkt mit rechts zum 0:2. Der VfB übernahm nun die völlige Spielkontrolle. Die blau-gelben Heimherren konnten sich keine Chancen mehr herausspielen, während Zwenkau nachlegen wollte. Erst scheiterte Marcel Flohrer noch am Kitzener Geläuf, ehe er nach einer weiteren Vorlage per Innenseite mit dem 0:3 alles klar machte. Ein wichtiges Tor für Team und den Kapitän selbst, von dem böse Zungen behaupteten, er treffe ja sowieso nur noch per Elfmeter. Aber von wegen, er kann es auch aus fünf. Die letzte Viertelstunde war viel Fahrt und Spaß im Eichholzer Fußball zu sehen. Einige gute Konterchancen wurden liegengelassen, ehe Ferdinand Wieser mit seinem ersten Ligator in der 78.Minute die Schleife ums Geschenk schnürrte. Ein langer Ball von Lee Granda wurde zum stinkigen Aufpraller für die Kitzener Abwehr und so tauchte Ferdi alleine vorm Keeper auf und schob unten rechts ein. Danach hätte man das Ergebnis sogar noch erhöhen können, doch ein fälliger Strafstoß nach Foulspiel an Granda blieb aus. Jedoch wäre ein noch höherer Sieg vor allem nach der ersten Hälfte auch unangemessen gewesen. Wichtig war aber die erneute Null im eigenen Gehäuse, die masig Glück in Halbzeit eins und eine tadellose Abwehrleistung in Halbzeit zwei bewirkten. Zehn Minuten vor Finito kam es dann noch zu einem besonderen Moment für Max Haupt. Nach langer Abstinenz und einem Riss im Kreuzband mehr, kam er zu seinem Comback für den VfB. Mit der Nummer 7 wirbelte er wie eh und je und bewies allen, dass wieder mit Jake Harper zu rechnen ist. Schön, dass du wieder da bist, Jessi! Eine zweite Halbzeit nach Wunsch wurde dann pünktlich vom souveränen Schiedsrichter Marc Walther beendet und der 0:4-Derbysieg war perfekt. Mit dem dritten Auswärtssieg in Folge konnte man Torsten das beste Geschenk liefern und auch Heiko Götz zufrieden stellen. Die Kitzener Durststrecke wurde beendet und so langsam scheint Team II auch in der Fremde zurecht zu kommen. Liegt u.a. bestimmt an der guten Mifahrerquote unserer Fans. Hut ab und vielen Dank! Jedoch sollte die erste Halbzeit ein Warnschuss sein, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Zurzeit kommen Siege und Niederlagen in regelmäßigen Wochenabständen, sodass Team II jetzt versuchen muss, Konstanz reinzubringen. Am besten konstant positiv. Beste Gegelegenheit auch wieder zuhause zu punkten, bietet sich schon kommenden Sonntag, wenn sich der Spitzenreiter Brehmer Leipzig in Zwenkau die Ehre gibt. Den Kitzenern noch viel Erfolg und wir hoffen, dass ihr der Stadtklasse erhalten bleibt.
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