Zwenkau/Engelsdorf von PG & MW In den Farben getrennt, in der Sache vereint: Exklusivtreff vorm Topspiel in der Stadtklasse
Es ist DAS mit Spannung erwartete Duell der Stadtklasse Leipzig. Am kommenden Wochenende reist der Spitzenreiter Lok Engelsdorf ins idyllische "Zuenkouua". Zwischen Weißer Elster und Pleiße, am Landschaftsschutzgebiet "Elsteraue" gelegen, wurde der Ort im Jahr 974 erstmals in lateinischer Sprache erwähnt. Ein Jahrtausend später wird das mittlerweile liebevoll sächsisch bezeichnete "Mausezwenkee" am Sonntag zum Mekka für alle Amateurfußball-Romantiker und Kreisliga-Groundhopper. Punkt 15 Uhr wird der noch punktverlustfreie Gast von der Zweitvertretung des einheimischen VfB Zwenkau herausgefordert. Der Tabellendritte empfängt die unangefochtene Nummer 1. Ein Spitzenspiel wie es im Buche steht. Anlass genug, dass unser Stadtklasse-Magazin bereits vorab etwas Einzigartiges auf die Beine gestellt hat. Unserem Waldemar Hartmann ist es tatsächlich gelungen, mit mw (LokE) und pg (VfB) zwei Vertreter der Teams bei einem gemütlichen Weizen zur Elefantenrunde zu laden. Herausgekommen ist ein frecher und exklusiver Schlagabtausch zwischen zwei leidenschaftlichen Adlerträgern, der reichlich Öl ins Feuer gießt! Waldi: Freunde des runden Leders. Ich begrüße euch und schaue in zufriedene Gesichter, was sicher nicht nur am Hefe, sondern auch an der Tabelle liegt. Bevor wir ins direkte 1 gegen 1 gehen, würde ich Sie bitten, ein paar kurze Worte zur bisherigen Saison des Gegenübers zu verlieren. pg: Engelsdorf spielt bisher die perfekte Saison. 16 Siege in 16 Spielen sprechen für sich und sicherlich ist Engelsdorf eine eigene Liga in der Liga. Den direkten Durchmarsch in die Stadtliga bezweifeln maximal noch ein paar Mathe-Brains und die Meisterschaft ist entschieden, selbst wenn der Captain gleich seriös was anderes behaupten wird. Waldi: Lobeshymnen auf den Gegner. Können Sie da einstimmen? mw: Nun, zunächst mal vielen Dank für die warmen Worte. 10 Siege aus den ersten 15 Begegnungen verdienen selbstverständlich ebenfalls großen Respekt. Zumal die Truppe im vergangenen Jahr als Sechster durchs Ziel gegangen ist und nichts mit dem Aufstiegsrennen zu tun hatte. Eine ganz klare, positive Entwicklung der Mannschaft ist daher unverkennbar. Im Atlas sollte schon so langsam mal geschaut werden, was der schnellste Weg aus dem Eichholz nach Gohlis, Lindenau oder Leutzsch ist - im nächsten Jahr rollt der Ball für die Thater-Mannen ganz sicher eine Etage höher. Waldi: Männer, das war jetzt genug Kuschelkurs und verbotene Liebe. Mal Butter bei die Fische: Sollen sich die Zuschauer auf ein schiedlich-friedliches 0:0 einstellen oder wird auch mal die Abteilung Attacke ausgepackt? Wo liegen die Schwächen des Gegners und wie sollen diese genutzt werden? mw: Auffällig ist, das die Zwenkauer bislang auswärts erfolgreicher waren als daheim. Neben der 1:3-Hinspielpleite in Engelsdorf, haben sie ansonsten nur noch einmal Punkte in der Fremde abgeben müssen (1:1 bei Markranstädt III). Auf eigenem Platz setzte es dagegen bereits zwei Niederlagen, sowohl gegen Markranstädt III (1:3) als auch vor drei Wochen gegen Böhlitz-Ehrenberg (1:2) hat man die drei Zähler jeweils dem Gästeteam mit auf die Heimreise gegeben. Das Spiel aus einer leichten Konterstellung liegt dem Team augenscheinlich eher, als selbst gestalten zu müssen. So geschehen auch im Hinspiel, als einem dieser blitzschnellen Konter der Ausgleichstreffer (nach Vorarbeit eines gewissen Patrick Granda) durch Kapitän Marcel Flohrer entsprang. Dort gilt es den Hebel anzusetzen, mutig aufzutreten und das eigene Spiel gewohnt dominant auf den Rasen zu bringen. Eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive wird dabei jedoch definitiv von Nöten sein. pg: Ich denke, dass auch Engelsdorf nicht unschlagbar ist. Wir freuen uns jedenfalls, dass sie bisher noch mit weißer Weste ins Eichholz kommen. Somit können wir diejenigen sein, die das Serienfinale einläuten. Die Lok-Männer spielen exakte Diagonalbälle, strahlen viel Ruhe am Ball aus und setzen ihre Stürmer immer wieder gut in Szene. Aber auch sie haben Schwächephasen. Oft können sie erst gegen Ende die Partien entscheiden, wobei ihrem Spiel ein großer Platz entgegen kommt. Ich denke, dass es im kleinen schnuckeligen Eichholz unangenehm wird. Wir wollen von Anfang an attackieren und die Fans in unseren Bann ziehen. Auch Schkeuditz musste den Hexenkessel Zwenkau kennenlernen. Spätestens seit diesem Pokalergebnis spüre ich Nervosität bei den Gästen. Sie können eine einmalige Saison schaffen - der Druck steckt in den Waden. mw: Außer viel Kraft und der Überzeugung, auch die Festung Eichholz stürmen zu wollen, steckt nichts in den strammen Lok-Waden, soviel ist mal sicher! Bei hoffentlich angemessener Kulisse wird interessant zu beobachten sein, wie die zahlreichen „Dachse” des II. Kollektivs damit umgehen werden. Wird die „Bubi-Truppe” dem Druck stand halten können oder werden die Beine bei so viel Erwartungsdruck vielleicht selbst etwas schwerer? pg: Natürlich versucht Captain W. jetzt unsere junge Mannschaft im Voraus etwas zu verunsichern. Die Engelsdorfer sind abgezockte Routiniers, die den Druck schön bei Seite schieben. Das Team ist gespickt mit höherklassigen Kickern, die schon ganz anderes erlebt haben. Allerdings besteht für viele die einmalige Chance, diese Saison die volle Punktzahl einzufahren. Für einige Spieler wäre das die Sahnehaube auf der Karrieretorte. Vielleicht ist das perfekte Jahr schon so fest eingeplant, dass die jungen Wilden des VfB unterschätzt werden. Wir stellen uns vor: Ein 1:0-Rückstand zur Pause, Fehlpässe, verursacht durch Zwenkauer Maulwurfshügel und Dachse, die Dir davon sprinten. Da machen sich auch „Oldies” wie Weichert, Brandwein und Jacobi Sorgen um die Serie. mw: Da in unseren Reihen neben satten Millionären ebenfalls eine Vielzahl von sogenannten Dachsen steht, wissen wir sehr wohl, wie mit dieser Gattung umzugehen ist. Natürlich will uns jeder die „Perfekte Saison”-Karte zuspielen. Ein großes Thema ist das bei uns jedoch nicht, wohlwissend, das auch einige enge Partien dabei waren und ganz sicher noch dazu kommen werden. Der Ball ist rund, wir denken von Spiel zu Spiel und der nächste Gegner ist sowieso immer der Schwerste. Viel spannender wäre zu wissen: diese ominöse 1:0-Pausenführung, wer soll die erzielen? Knipser „Magic Maik” Geidel (15 Saisontore) ist nicht mit an Bord. Sturmkollege Wieser und Spielführer Flohrer sind übrig geblieben aus der Torjäger-Troika. Die anderen Kameraden scheinen sich ja eher schwer zu tun mit dem Toreschießen... pg: Für unsere vermeintliche Torflaute kommt ihr ja gerade richtig. Als ihr das letzte Mal zu Null gespielt habt, war Hillary Clinton noch US-Hoffnungsträgerin. Bei uns ist jeder für ein Tor gut. Wie ist das eigentlich bei euch? Letztes Jahr haben Weichert, Alex Jacobi & Brandenburger ja alles zerschossen. Diese Saison glänzen die ersten beiden hauptsächlich als Vorbereiter, der andere fehlt ganz schön oft. Apropos: Kommt „Branne” eigentlich mit ins Eichholz, oder guckt er lieber Bundesliga? mw: Nun ja, wie das mit Mrs. Clinton ausging, ist ja hinlänglich bekannt. Unsere erzielten Treffer sind erfreulicherweise auf mehrere Schultern verteilt. Mit 13 Toren ragt unsere Nummer 15 dahingehend natürlich etwas heraus. Fest steht: „Branne” ist bereit, am Wochenende dabei und gewillt, es weiter scheppern zu lassen. Alle anderen übrigens auch! Waldi: Soviel zum Personal. Jetzt muss ich aber zum Ende nochmal dazwischen grätschen und die Akteure zu ihren Prognosen befragen. Was erwartet uns am Sonntag und wie geht das Spiel aus? PG: Zwenkau trommelt sich schon die ganze Woche warm. Am Sonntag wird uns bei feinstem Sonnenschein vermutlich eine Rekordzuschauerzahl erwarten, die uns nach vorne peitscht! Die ganze Liga schaut ins Eichholz und möchte, dass die Lok mal gebremst wird. Meine Jungs sind hochmotiviert und werden sich die Seele aus dem Leib rennen. Von daher erwarte ich wie bereits heute einen hochklassigen Schlagabtausch auf Augenhöhe, an dessen Ende die Engelsdorfer Serie reißt. Waldi: Exakter Ergebnistipp? PG: 2:1 für Zwenkau. MW: Wir werden uns höchstwahrscheinlich treffen, das Handwerkszeug zusammen packen und dann unsere beiden Lutz Lehmann-Luxusliner gen Süden in Bewegung setzen. Nach Bekanntgabe der Starting Eleven und der gewohnt präzisen Einstellung unseres Chefs auf den Gegner, streifen wir die geliebten Jerseys über, bringen uns in Wallung und werden mit richtig Bock ins Spiel gehen. Ein genauer Tipp ist natürlich schwierig. Wenn Du mich allerdings fest nageln möchtest: 3:1-Auswärtssieg der Lok. Im Grunde ist alles gesagt, die Fronten wurden mit markanten Sprüchen und halbstarken Tipps abgesteckt. Aber Worte schießen keine Tore, die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Spann. Wer hat hier zu Recht auf dicke Hose gemacht und wer hat nur mit alternativen Fakten um sich geschmissen? Nach dem die Eintracht bereits am Vorabend mit einem Sieg über die Relegations-Raute in die Erfolgsspur zurückkehren wird, kann am Sonntag einer der beiden Adlerträger sein Wochenende krönen. Es ist alles angerichtet für den "Stadtklasse-Clash". Uns erwartet ein Highlight, Freunde. Ein Spiel, was dir nicht einmal Fritz von Thurn und Taxis zerquatschen könnte. Das Eichholz schmeißt sich passend in Schale und bietet feinste Sonnenstrahlen, robuste Wiener und erfrischende Kaltgetränke. Kreisligaherz, ich hör dich trapsen! Wer jetzt nicht aufkreuzt, hat den Fußball nie geliebt. Comments are closed.
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