Was lange währt wird gut , so ließ ich mir etwas Zeit mit meinem nächsten Besuch bei den Blau-Weißen Mannen vom VfB Zwenkau. Sonntag Vormittag und mein Vehikel richte ich in Richtung Glauchau aus. Am Rande des Erzgebirgsbeckens liegt das Ziel meiner heutigen Reise. Der VfB Zwenkau trifft hier auf den heimische VfB Empor, welcher sich in seiner 3.Landesligasaison befindet und zielstrebig im Mittelfeld der Tabelle herum hüpft, während der andere VfB in seiner Jungfernphase im Tabellenkeller steckt. Ohne allzu überschwänglichen Sportplatz-Flair, reißt zumindest der moderne Kunstrasenplatz meine trist-erstarrten Blicke an sich und lässt sie glücklicherweise auch bis zum Anpfiff darauf verweilen. Der heimische VfB Empor, 2010 zusammengeschlossen aus dem VfB und dem SV Empor Glauchau, früher auch als BSG Chemie aktiv, trägt zahlreiche Partien auf dem künstlichen Geläuf aus, welcher aus meiner Perspektive etwas kleiner als gewöhnlich ausfällt. Die Glauchauer können sich zu Beginn ein kleines Übergewicht erarbeiten, ohne dabei allerdings zu glänzen. Während der VfB aus Zwenkau spielerisch-kampfbetont dagegen hält, immer wieder Probleme mit den Angreifer-Duo Carsten Pfoh und Robin Hölzel bekommt, agiert der heimische Verbund mit langen Bällen. Bis zur Pausenwurst bekomme ich auf beiden Seiten keine Tore, dafür jede Menge Leidenschaft geboten. Ein solches Duell, dazu eine ramponierte Wiese und jede Menge Schraubstollen im Kaiser-Schuh.... , träume ich vor mich hin als Referee Willi Jautze deutlich in seine Pfeife bläst und den zweiten Abschnitt einläutet. Der Gast hier jetzt mit dem Oberwasser wie ich finde, Eduardo Piardi´s Sturmlauf kann Schlussmann Tom Seyfarth weg fingern und auch beim Schlenzer von Sven Fritzsching legt der 25-jährige das Prädikat „entschärft“ auf.
Klasse Aktionen da vom Rückhalt der Emporkömmlinge, welche auf der Gegenseite allerdings auch ihren Meister finden und bei ihrem schnellen Umschaltspiel an der letzten Instanz Sudarski scheitern. Kein hochklassiges Kurzpassspiel welches ich hier für 5,- Euro geboten bekomme, dafür Paraden und strittige Aktionen. Nach einem Foulspiel an Zwenkau-Kapitän Kratz bleibt die Trillerpfeife von Willi Jautze stumm und auch die Aktion gegen Eduardo Piardi im Strafraum wird ohne den schrillen Jautze-Gong laufen gelassen. Da helfen jetzt auch die Proteste der gut und gern 40 mitgereisten Anhänger nichts, denke ich mir, während mein Bleistift auf dem Zettel zerbarst. Mittlerweile läuft die Schlussviertelstunde und immer noch keine Bude, auf den Rängen hallt das Auswärts-VfB als Wechselgesang über den Kunst-Ground und Sven Fritzsching wird durch Otavio Zardo da Rosa ausgetauscht. Ein Name der wie das Wasser der Zwickauer Mulde dahin schwebt, wenn sie sich bei Colditz mit dem heranströmenden Freiberger Bruder vereint, erzähle ich meinem Stehplatznachbarn, welcher sich nur angewidert entfernt und mit einem verschwitzen Senfbart den nächsten Bissen zu sich nimmt. Der Gast-VfB wirft jetzt viel nach Vorn, muss allerdings in der Schlusssekunde noch einen richtigen Brocken verdauen. Ich wollt mich gerade vom Einlasspersonal per Handschlag verabschieden als Philipp Sudarski mit einer brutalen Reaktion im 1 gegen 1 pariert und damit zumindest den Auswärtspunkt sichert. Wer der anlaufenden Heim-VfB Angreifer in diesem Moment war, kann ich nicht genau sagen, versperrt mir die sperrige Security doch die Sicht. Nun aber schleunigst zum Automobil um nicht in die Glauchauer-Aftermatch-Rush-Hour zu geraten, zuvor grüße ich aus der Ferne die etwas ernüchternden Spieler des Gastes und versuche sie allein mit meinen Blicken zu ermuntern, genauso weiter zu machen. Träumend von den Paraden beider Hüter – Ronald Maul Comments are closed.
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