VfB Zwenkau 02 II gegen SC Eintracht Schkeuditz 6 : 5 n. Elfm. 3-Stunden-Krimi im Eichholz findet hochverdienten Sieger: Zwenkau II kegelt Stadtligist Schkeuditz aus dem Stadtpokal! Die Uhr zeigte bereits 17:45 Uhr als die Überraschung endlich perfekt war. Nach 165 Minuten voller Auf & Ab's bildete der zwanzigste(!!!) Elfer den Schlussakt des Eichholzdramas. Nach großem Kampf und einer nahezu historischen Entscheidung vom Punkt konnte Keeper Ines mit einer sagenhaften Leistung den Marathon beendet. Ein Elfmeterschießen zwischen Wahnsinn und Komödie. Spieler und Zuschauer waren sich einig, dass man sowas zuvor noch nicht erlebt hat. Das Glück gehörte am Ende den Tüchtigen, denn der "Underdog" VfB war zuvor über 120 Minuten die bessere Mannschaft. Aber von vor'n: 70 Zuschauer zog es bei Frühjahrskälte auf Feld 2. Die VfB-Fans, noch euphorisiert vom gestrigen Sieg der ersten Mannschaft, sahen eine entschlossene Zwenkauer Einheit, angeführt von Interimscaptain Sören Wenzig. Von Beginn an war zwischen den Teams kein Klassenunterschied zu sehen. Der VfB ließ sich die personellen Ausfälle (Calov, Flohrer, Geidel, Granda, Riedel) nicht anmerken und ging hochmotiviert zu Werke. So wurde es in den ersten 25 Minuten ein kampfbetontes Spiel im Mittelfeld ohne große Torchancen. Der VfB ließ defensiv gar nichts zu und somit kam die Eintracht nicht in ihr Spiel. Investierten wir von Beginn an mehr in die Parie, wurde man nach 30 Minuten noch mutiger und kam bis zur Halbzeit zu etlichen Großchancen. Der agile Senior Christian Genzel reagierte im Abschluss zu überhastet, Schüsse und Kopfbälle von Wieser, Jentzsch und Hipke gingen knapp vorbei. Als der Ball nach einer verlängerten Ecke dann von Christopher Hitzschke über die Linie gedrückt wurde, hatte der Linienrichter etwas dagegen. Somit blieb es bei einem Halbzeitstand von 0:0, womit Schkeuditz sehr gut bedient war. Im zweiten Durchgang ähnelte sich das Bild. Zwar gab es zunächst wieder wenig Torraumszenen, die Feldvorteile blieben aber beim VfB. Schkeuditz nahm den Kampf jetzt mehr an, strahlte aber kaum wirkliche Torgefahr aus. Die Zuschauer wussten aus ihren TV-Erfahrungen, dass dieser Schein oft trügt und der Mythos von der im Abschluss clevereren, höherklassigen Mannschaft machte die Runde. In der 68. Minute dezimierten sich die Gäste dann aber selbst. Nach einem harten Foulspiel an Christian Hipke sah der Schkeuditzer Spieler die Ampelkarte. Die Zwenkauer nutzten die Überzahl prompt mit dem fälligen Freistoß. Julien Spreda schlenzte den Ball mit rechts butterweich aus 19,09 Metern in die linke Ecke zum 1:0. Die Freude über Führung & Überzahl währte jedoch nur drei Minuten. Nach einer Ecke der Schkeuditzer gibt es Gewühl im Zwenkauer Strafraum und irgendwie landet der Ball im Netz zum 1:1. Mit der ersten richtigen "Chance" macht der Stadtligist den Ausgleich - soviel zum Mythos. Die zweite Legende: "Gegen 10 Mann ist es immer schwerer" musste am Stammtisch natürlich gleich folgen, wurde aber vom lautstarken Trommler & Sänger Peter K. samt Kumpane sofort übertönt. Bis zum Apfiff der regulären Spielzeit änderte sich am Ergebnis nichts mehr. Der VfB spielte den ehrgeizigeren & besseren Fußball. Über die außen machten der flotte Ronny Jentzsch und der wilde Steve Drabe mit Tempo immer wieder Druck. Hinten stand die Dreierkette souverän, davor war die Schaltzentrale Spreda, Hatschi & Hippie stets wachsam. Auch die Stürmer waren gut ins Spiel eingebuden, hatten jedoch bei den entscheidenden Situationen heute nicht die notwendige Ruhe. Hingegen wirkte Schkeuditz ein wenig unzufrieden, es wurde viel gemeckert und lamentiert. Nach 90 Minuten war es schade, dass sich der VfB noch nicht belohnen konnte. In der Verlängerung ging es genauso weiter. Zwenkau nutzte die Überzahl und bestimmte das Spielgeschehen. Der eingewechselte Christian Weiß scheiterte nach Flanke von Jentzsch per Kopf an einem sensationellen Reflex des Gäste-Keepers. Schkeuditz lauerte auf Konter, kam aber nur selten gefährlich in Richtung Zwenkauer Tor. Der VfB haderte mit der Chancenauswertung. Vor allem in den letzten fünf Minuten der Verlängerung hätte es klingeln müssen. Große Gelegenheiten blieben ungenutzt, die Pille wollte nicht rein. Eigentlich hatte die Partie nur einen Sieger verdient, aber es kam wie es kommen musste: Elfmeterschießen. ____________________________________________________ Das Drama nahm seinen Lauf: Die Mannschaften klatschten sich fair ab und versammelten sich an der Mittellinie. Da die Eintracht nur noch zu zehnt war, musste Zwenkau einen Nicht-Schützen benennen. Sören Wenzig verzichtete, wobei er wohl kaum ahnte, dass er am Ende wirklich der einzige Spieler auf dem Feld bleiben sollte, der nicht schießen wird. :-D Während Genzel und Spreda souverän traffen, verschoss Christian Hipke leider. Da aber auch Schkeuditz einen Elfmeter vergab, war nach drei Schützen alles in der Reihe - 2:2. Was danach folgte, war an Dramatik kaum zu überbieten und ist nur schwer in Schriftform wieder zu geben. Hätten wir jetzt nur Jörg Dahlmann hier... Aber gut: Christian Weiß verschießt - Schkeuditz trifft. 2:3 Malte Winderlich muss treffen - trifft. 3:3 Wenn Schkeuditz trifft, war es das: Keeper Petzold hält wieder! 3:3 Weiter geht's: Ferdi Wieser verschießt - Schkeuditz verschießt. Was ist nur los? Lucas Karwath, sonst souverän vom Punkt, heute nicht. Gehalten. Beide Torhüter scheinen über sich hinaus zu wachsen. Schkeuditz hat zu dritten Mal die Entscheidung auf dem Fuß, aber auch der Gäste-Spieler scheitert an Petzold. 3:3 nach 14 Schützen und fünf vergebene Elfmeter in Folge. Ronny Jentzsch. Er wird mit der Brechstange versuchen, sich für sein gutes Spiel zu belohnen. Er trifft leider nur die Bäume in Eythra, mindestens 3 Meter drüber. In Amerika wäre das ein klassisches Field Goal. Für Schkeuditz jetzt die vierte Chance, den VfB zu bestrafen. Die Hoffnung auf Zwenkauer Seite ist fast verloren, aber wir haben Goalie Petzold. Weiter 3:3 nach 16 Schützen. Unfassbar! 6 Tore, 10 vergebene Elfer. Davon 7 hintereinander. Wenn jetzt einer treffen kann, dann nur noch Petzold selbst. Der Elferkiller schnappt sich die Kugel, tritt dran, schießt unplatziert, flach in die Mitte und hat das Glück auf seiner Seite. 4:3! Wird er jetzt zum Matchwinner? Natürlich (noch) nicht, denn jetzt trifft auch Schkeuditz wieder - 4:4. Langsam wird es dunkel, der Tatort geht bald los, die Füße sind erforen und das Schlimmste: Die Schützen gehen aus. Beim VfB ist Last but not Least Steve Drabe. Er läuft mutig an und knallt den Ball gnadenlos unter die Latte. 5:4. Der Druck ist wieder bei Schkeuditz und deren letzten Schützen. Abermals ahnt !nes im Tor die Ecke und pariert seinen vierten oder fünften Elfmeter. Nach zwanzig Anläufen ist der Achtelfinale perfekt und ein Matchwinner geboren. Danke Killer! Auf dem Feld und in der Kabine werden die letzten Körner noch für ein paar Siegersongs genutzt. Die Fahrt nach Berlin hat noch keiner angestimmt, dafür werden Grüße nach Rom zum Capitano geschickt. Ob er sich die Binde zurückholen kann? Ein wahnwitziges Elfmeterschießen mit zwei bärenstarken Hütern und einer kläglichen Trefferquote von 45% bleibt in Erinnerung. Während wir in den 120 Minuten genug Möglichkeiten zur Entscheidung hatten, hatte Schkeuditz seine vier Chancen dazu im Elfmeterschießen. Am Ende war das Glück aber auf unsere Seite. Trotzdem muss man sagen, dass der Sieg völlig in Ordnung geht. Der VfB war die bessere Mannschaft. Dem Team muss man für Willen, Moral und Einsatz ein Riesenlob geben - das war ganz stark. Dafür gibt es das Wort Pokalfight! Den Gästen wünschen wir weiterhin viel Erfolg und eine gute Rückrunde. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal wieder. :-) Aber das ist alles Zukunftsmusik. Erstmal geht es weiter mit der Gegenwart. Die heißt jetzt neben Pokal-Achtelfinale natürlich wieder Liga. Als nächstes kommt die unbefleckte Siegertruppe als Engelsdorf ins Eichholz. Gar nicht mal so schlecht, wo wir doch gerade am Favoriten ärgern sind. ;-) Vorbericht folgt, wenn wir wieder Worte gefunden haben. Comments are closed.
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