Urteil SFV

  

AZ.: 002/SH/2A19120
Urteil
Das Sportgericht des SFV hat gegen o. g. Verein wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls im Spieljahr 2A1912020 durch den Vorsitzenden Steffen Haber im schriftlichen Verfahren am ß.A2.2020 für Recht erkannt:

1. Der VfB Zwenkau 02 wird wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls im Spieljahr 201912020 gem. § 38 Abs. 3a und b RVO zu einer Geldstrafe von 850,00 € verurteilt.

2. Die Kosten des Verfahrens in Höhe von 25,00 € trägt der VfB Zwenkau 02.

3. Die sich aus Ziffer l. und 2. ergebenden Geldbeträge sind innerhalb von 2l Tagen nach Rechtskraft der Entscheidung auf das Konto des SFV zu überweisen.
Begründung:

Auf Antrag des Stadtverbandes Leipzig wurde vor dem Sportgericht des §FV ein Verfahren gegen den Verein wegen des Vonrvurfs der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls

Der Verein spielt mit der ersten Henenmannschaft in der Landesklasse. Er hat ein Schiedsrichtersoll von acht Schiedsrichtern, welches der Verein mit einem Schiedsrichter im ersten Jahr und einem weiteren Schiedsrichter im zweiten Jahr nicht erfüllt.
Seitens des Vereins wurden zwar acht Schiedsrichter gemeldet, jedoch hat der Stadtverband nur sechs Schiedsrichter anerkannt. Keine Anerkennung fanden die Sportfreunde Ebersbach und Jamrner, da beide nur zwei der drei vorgeschriebenen Lehrabende besuchten.
Der Verein hat eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben. ln dieser wendet er sich nicht gegen das zu erfüllende Schiedsrichtersoll von acht Schiedsrichtern und bestreitet auch nicht, dass die beiden nicht anerkannten Schiedsrichter nicht die notwendige Anzahl von Lehrabenden besuchten. Seitens des Vereins wird darauf venriesen, dass beide Schiedsrichter gedacht hatten, bereits die notwendige Anzahl an Lehrabenden besucht zu haben, darüber hinaus ihnen eine weitergehende Teilnahme aufgrund schulischer Verpflichtungen nicht möglich gewesen sei. Des Weiteren verweist der Verein darauf, dass beide Sportfreunde bereits durch das Sportgericht des Stadtverbandes Leipzig wegen der Nichtteilnahme an den Lehrabenden bestraft worden seien und eine Doppelbestrafung rechtswidrig wäre.
Das Gericht kann den Ausführungen des Vereines nicht folgen. Soweit beide Sportfreunde der Auffassung waren, die notwendige Anzahl an Lehrabenden erfüllt zu haben, hätte eine einfache Nachfrage beim Schiedsrichterausschuss ihnen das Gegenteil bestätigt.
lm Übrigen dürfte davon auszugehen sein, dass auch junge Schiedsrichter genau wissen, an wieviel Lehrabenden sie teilgenommen haben. Auch hätte ein Verweis auf schulische Verpflichtungen nicht erfolgen müssen, wenn man der Auffassung gewesen wäre, alle notwendigen Lehrabende besucht zu haben.
Darüber hinaus liegt eine Doppelbestrafung nicht vor,
Die Verfahren vor dem Sportgericht des Stadtverbandes Leipzig wurden gegen die Schiedsrichter geführt, das hiesige Verfahren gegen den Verein. Es fehlt somit bereits an einer Parteiidentität, so dass eine rechtswidrige Doppelbestrafung nicht gegeben ist. Nur nebenbei sei noch darauf verwiesen, dass beide Schiedsrichter gerade nicht durch das Sportgericht des Stadtverbandes Leipzig bestraft wurden, sondern lediglich in den Urteilen festgestellt wurde, dass sie gegen § 42 Zitter l der RVO verstoßen hatten.

lm Rahmen der §trafzumessung geht das Gericht davon aus, dass der Verein in der nächsten Saison das Schiedsrichtersoll wieder erfüllen wird. Auch hat das Gericht berücksichtigt, dass beide Schiedsrichter dem Schiedsrichteransetzer des Stadtverbandes Leipzig im erforderlichen Umfang zur Verfügung gestanden haben.
Das Gericht erachtet daher eine Geldstrafe im untersten Bereich (250,00 € für den fehlenden Schiedsrichter im ersten Jahr und 600,00 € für den fehlenden Schiedsrichter im zweiten Jahr) für ausreichend und angemessen.
Eine Berufung gegen das Urteil ist sowohl für den Verein als auch für den Stadtverband zulässig. Sie ist unter Nachweis der Einzahlung der Berufungsgebühr (Verein) innerhalb von sieben Tagen nach Zugang der Entscheidung beim Verbandsgericht des SFV einzulegen und innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung der Entscheidung gegenüber dem Verbandsgericht zu begründen.
Eine Abschrift dieser Entscheidung ist beizufügen.

Steffen Haber
Vorsitzender des Sportgerichts des SFV